“Fashion is a form of ugliness so intolerable that we have to alter it every six months.”
Ich weiß zwar nicht genau, was Oscar Wilde meinte, aber für
mich ist es, als nähme er mir die Worte aus dem Mund, wenn ich mir von erdrückender
Langeweile getrieben mal wieder die zum hundertsten mal aufgebrühten
Belanglosigkeiten auf den sogannten „Fashion-Blogs“ ansehen muss.
Die Hoffnung stirbt zuletzt, und war ich kurzzeitig noch optimistisch und froh,
dass „Abercrombie & Fitch“ vielleicht auch endlich mal den Weg aus den „modischen“
Kleiderschränken meiner „stilbewussten“ Mitmenschen finde könnte, hat sich in
letzter Zeit eindeutig bewiesen: Du kannst dem Trend nicht entkommen, womit wir
auch schon mittendrin im Thema wären.
Ist es jetzt vielleicht schon länger nicht mit der „Hollister-Pullover“,
der nicht fehlen darf, wurde auf einmal der ach so strahlende Fashionhorizont
unter 3 Mio. Tonnen weinroter Farbe ertränkt, die vor keinem einzigen
Kleidungsstück halt zu machen scheint. Dem trendigen „Ton in Ton“ - Look stünde
also auch nichts mehr im Wege, sei an dieser Stelle den Leuten geraten, die es
leid sind, ständig dieselben schwarzen Boots, Bikerjacken und Bags
rauszukramen.
Das bloß als Beispiel vorne weg. Der eigentliche Punkt ist, dass ich der
Meinung bin, die fröhliche Blogger-Welt sollte auch mal lernen, zwischen Stil
und Mode zu differenzieren. Es geht doch nicht darum, sich immer brav und
fleißig dem Diktat der Designer und Magazine auszusetzen, um auch ja als aller
erste und somit quasi „Stilikone“ die neusten „Trends“ uninspiriert zu kopieren
und damit den eigenen Anspruch an Individualität und Autonomie komplett
aufzugeben, im Bestreben, immer als erster das zu machen, was morgen sowieso
alle anderen machen. Dieses Spielchen spielen wir dann einfach alle sechs
Monate, wie Oscar Wilde so nett bemerkt hat, erneut, weil ansonsten wohl selbst
die „Kreativesten“ nicht mehr wüssten, welche Farben zu Bordeaux passen könnten,
außer schwarz und grau.
Damit das jetzt nicht einen falschen Zungenschlag bekommt: Ich bin weder gegen wechselnde Kollektionen noch Trends, gegen die sich wehren unmöglich und damit nur zeitaufreibend wäre, nein, ich bin dagegen wie mit ihnen umgegangen wird.
Damit das jetzt nicht einen falschen Zungenschlag bekommt: Ich bin weder gegen wechselnde Kollektionen noch Trends, gegen die sich wehren unmöglich und damit nur zeitaufreibend wäre, nein, ich bin dagegen wie mit ihnen umgegangen wird.
Meiner Meinung nach geht es bei „Stil“ um Reflektion und
Weiterentwicklung. Nicht nur in Sachen Kleidung, sondern auch in Bezug auf
unsere eigene Person. Es sollte darum gehen, eigenständige Konzepte aus den
Trends zu konzipieren und nicht, diese vorbehaltlos und gedankenlos zu
kopieren. Genauso sollte ein Teil seiner persönlichen Entwicklung sein,
verschiedene Seiten an sich selbst auszuprobieren. Es ist erst dann spannend
und interessant, wenn wir anfangen auch Kontraste zuzulassen, unserer „dunklen“
Seiten auch Raum zur Entfaltung geben und uns vielleicht selbst und unseren
Stil immer wieder neu zu entdecken.
Mein Plädoyer wäre hieraus also gerichtet an all die uninspirierten Blogger, die noch uninspirierteren Leuten als Vorbild dienen: Denkt mal drüber nach, wieso ihr nur noch weinrot tragt.
Mein Plädoyer wäre hieraus also gerichtet an all die uninspirierten Blogger, die noch uninspirierteren Leuten als Vorbild dienen: Denkt mal drüber nach, wieso ihr nur noch weinrot tragt.