Donnerstag, 30. Juni 2011

Escapism Couture


Imagining the future is a kind of nostalgia.



















Das Zitat, mit dem dieser Post beginnt, stammt von John Green. Ich finde, es passt unglaublich gut zu diesen Fotos der neuesten Kollektion von Iris van Herpen, und weil ich beides für sich genommen schon unglaublich interessant finde, ist es in Kombination noch besser geeignet, Thema meines ersten "Modeposts" zu werden. Es gibt so viele Dinge, die mir dazu einfallen und so viele verschiedene Assoziationen, die mir sofort in den Sinn kommen, dass ich gar nicht weiß, wo ich eigentlich anfangen soll.

Ich will an dieser Stelle gar nicht über die Kollektion und deren Stücke an sich sprechen, sondern viel mehr über das grundsätzliche Verständnis von Mode der Designerin und die Idee, die hinter der aktuellen Kollektion steckt.  Was ich ganz besonders mag ist, dass ihre Entwürfe die Grenzen verschiedener Ausdrucksformen verwischen. Sie sind nicht bloß Mode, sondern gleichzeitig auch in hohem Maße Kunst und Philosophie. Dabei ist Mode gerade die Kunstform, die am aller stärksten mit unserem Körper zu tun hat und damit auch gleichermaßen damit, wer wir sind und was wir sein wollen. Ich finde, dass das sehr genau beschreibt, was Mode für einen selbst alles ausdrücken kann. Und wenn sie gleichzeitig auch noch so voller Kunst und Philosophie ist, ermöglichst sie meiner Meinung nach jedem Menschen unglaublich viel auszudrücken und auszusagen, was, wie ich finde, wichtigster Bestandteil von Kunst allgemein sein sollte.

Die Aussage der Kollektion von Iris van Herpen lässt sich gut bereits an ihrem Titel "Escapism" erkennen. Es geht um die Flucht in die Zukunft und ihre Arbeit ist dabei Kritik und Utopie zugleich. Dabei schafft sie es allein durch diese Modeentwürfe ein sehr präzises Bild dieses Eskapismus zu zeichnen.
An genau dieser Stelle ist mir dann das Zitat von John Green wieder in den Sinn gekommen, dass ich schon vor ein paar Wochen durch Zufall gelesen habe. "Imagining the future is a kind of nostalgia."
Meiner Meinung nach trifft es die Aussage von Iris van Herpen sehr gut. Zumindest den Kritikgedanken darin. Genau wie bei Nostalgie geht es darum, dass wir ständig dazu neigen, der Realität entkommen zu wollen, und deshalb mit unsere Gedanken in bessere Zeiten fliehen. Im eigentlichen Sinne von Nostalgie ist es die Vergangenheit, die wir rückwirkend glorifizieren, bei "Escapism" ist es die Zukunft. Man stellt sich die ganze Zeit vor, wie man der Gegenwart, in der man nicht zufrieden ist, entkommt, und entwirft dabei ein Bild von sich in einer perfekten Zukunft. Doch anstatt wirklich der Gegenwart zu entfliehen, ist es bloß die Vorstellung dieser Zukunft an der wir festhalten.

Glücklicherweise steckt aber auch eine ganze Menge Utopie in den Entwürfen, der wir glaube ich mit diesen umwerfenden Bildern ein Stückchen näher gekommen sind. Trotzdem gibt einem das viel zu denken und ich glaube, wenn man sich erst einmal kurz damit auseinander gesetzt hat, ist es möglich der Gegenwart vielleicht doch ein Schnippchen zu schlagen und irgendwann in seiner eigenen Utopie aufzuwachen.
 

1 Kommentar:

  1. She comes from the Netherlands, where I live and she's definitely the most talented fashion designer her.

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